„Einfall von Heuschrecken auf der Insel ab 2019, damals waren es schon Millionen“
Klage von Coldiretti (Confederazione Nazionale Coltivatori Diretti, Nationaler Verband der Landwirte) erwartet.
„Wir wussten es seit 2019, die Bekämpfung der Heuschrecken hätte schon damals schnell und mit ernsthafter Planung erfolgen müssen.“ Leonardo Salis, Präsident von Coldiretti Nuoro Ogliastra, verhehlt seinen Ärger über die erneute Heuschreckeninvasion, die Hunderte von Bauernhöfen heimsucht, nicht.
Dies ist eine Notfallsituation, die jedes Jahr an Größe und Zerstörungskraft zunimmt.
„Aber es gibt nach wie vor nichts Neues – sagt Salis – inzwischen wissen wir alle, dass sich jährlich eine Heuschrecke etwa 30fach vermehrt. Und wenn wir im Jahr 2019 Millionen von ihnen auf der Insel hatten, war uns bewusst, dass ohne geeignete Maßnahmen die Zahlen exponentiell steigen würden und sich die Heuschrecken territorial weiter ausdehnen.
In Wahrheit jedoch wurde das Problem von der Politik und darüber hinaus unterschätzt. Unser Appell stieß auf taube Ohren: Wir fordern seit 2019 eine wissenschaftliche Einheit an der Spitze der Einsatzgruppe, die sich mit diesem Problem befassen muss. Aber im Gegenteil, wir mussten uns teilweise auslachen lassen, da den Heuschrecken zu viel mediale Aufmerksamkeit geschenkt wurde. Dabei haben wir vorausgesagt, was heute, nach 4 Jahren eingetroffen ist. Es ist notwendig, zum richtigen Zeitpunkt einzugreifen. Massive Aktionen mit gesundheitsschädlichen Produkten müssen kontrolliert werden.
Stattdessen haben wir Jahr für Jahr einen massiven Anstieg der Heuschreckenanzahl sowie von betroffenen Bauernhöfen und Agrarland.“
Gleicher Meinung ist auch Alessandro Serra, Direktor von Coldiretti Nuoro Ogliastra.
„Die Politik, wenn auch spät, hat versucht einzugreifen, aber es gibt keine ernsthafte Kommunikation und zu viel Bürokratie. Die Politik müsste über das tatsächliche Ausmaß des Problems informieren.“
Foto Ottana: ©Sabine Lenbach – viewofdrone
Wieviel Hektar Land ist betroffen?
Wie viele Unternehmen sind betroffen?
Wie hoch wird die Anzahl der Heuschrecken geschätzt?
In welche Richtung bewegt sich der Strom der Heuschrecken?
Welches sind die potenziell gefährdeten Bereiche?
Wie lange könnte es voraussichtlich dauern, diese Plage auszurotten?
Welche und wie viele Maßnahmen sind zur Bekämpfung erforderlich?
Welche und wie viele Maßnahmen werden durchgeführt?
Mitteilungen zur Wirksamkeit der Maßnahmen.
Wieviele Fahrzeuge und Mitarbeiter stehen zur Bekämpfung zur Verfügung?
Was könnten Unternehmen von sich aus tun?
„Die momentane Unsicherheit hilft nicht, sondern schafft Spannungen und erhöht die Nervosität“.
Für die Richtigkeit der hier veröffentlichen Informationen und Übersetzungen wird keine Gewähr übernommen.
Quelle: La Nuova Sardegna
Wir haben uns die Situation vor Ort angesehen, um uns ein Bild des Ausmaßes der Plage zu machen. Wir haben hierbei verzweifelte Bauern getroffen, die 3 Jahre in Folge keine Ernte einfahren können. Auch sind Futtervorräte und Stallungen stark betroffen. Es ist kaum möglich, diese zu schützen. Bauernhöfe im Niemandsland. Ein verstörender Eindruck.
Kilometerweit befinden sich rechts und links neben der Straße in der heißen Ebene von Nuoro abgefressene Felder. Auf den Feldern, auf denen noch vereinzelt Grasstengel stehen, sind diese mit mehreren Tieren behaftet.
Foto: ©Sabine Lenbach – viewofdrone
Um die Mittagszeit haben wir im Dorf von Ottana 5 Kleintransporter mit Sprühanlagen entdeckt. Vergleichsweise wenig Fahrzeuge für die Bekämpfung einer riesigen Fläche.
Foto:© Sabine Lenbach – viewofdrone